Wein des Jahres 2024

Written by Franz Weninger on the 21st of November 2023

Gault&Millau

Eines vorweg: wie viele von Euch vielleicht wissen, machen wir nicht bei vielen Publikationen mit. Aber Gault&Millau ist anders und das schon seit Jahren. Schon unter der Verkostungsleitung von Florian Holzer war dies so, auch bei Petra Bader, und seit 2023 kann auch Daniel Dejnega zeigen, dass es möglich ist Weinguides so zu gestalten, dass nicht immer der lauteste und fetteste Wein gewinnt.

Ich stelle mir die Frage, woran es liegt? Ist es die hochkarätige Jury*, welche sehr konstant über viele Jahre für den Guide arbeitet, oder die Verkostungsreihenfolge? Es wird nicht nach Sorten verkostet und auch nicht nach aufsteigendem Alkoholgehalt, wie sonst oft üblich, sondern jedes Weingut wird einzeln verkostet. Man kann es sich so vorstellen, dass man ein ganzes Album hört und nicht einen einzelnen Song.
Wahrscheinlich ist es wie beim Wein - es ist eine Kombination der vielen kleinen Dinge. Diese mit viel Gefühl vereint führt dazu, dass dieser Guide anders und somit richtig gut ist. Danke!

Aus dem Guide:

leichtfüßige Weine mit großem Tiefgang

„Dürrau ist eine Kultlage in Horitschon. Franz R. Weningers 60-jährige Blaufränkisch-Reben wurzeln hier in einem schweren, tiefgründigen Lehmboden mit hohem Ton- und Eisengehalt, der reichlich Wasser speichern kann. So überstehen sie auch problemlos große Hitze und Trockenheit wie beispielsweise im Jahr 2018, von welchem Weninger einen ganz großen Blaufränkisch Ried Dürrau in die Flasche brachte. Durch die biodynamische Arbeit im Weingarten und die Kunst des Weglassens im Keller – keine Reinzuchthefen, keine Holzschminke, keine Schönungsmittel, keine Filtration – kommt purer Herkunftscharakter zum Ausdruck. Der Wein strahlt Finesse und ruhige Eleganz aus, animierende Frische unterstreicht die feine Frucht und die kühle Würze. Mit seidigem, aber festem Tannin gleitet er in eine grandiose Länge. Wunderschön."

Seine Serie bringt alle Fans von Präzision und Finesse zum Strahlen

„Ausnahmewinzer Franz Weninger beherrscht die Kunst, leichtfüßige Weine mit großem Tiefgang zu keltern, perfekt. Seine Serie bringt alle Fans von Präzision und Finesse zum Strahlen. Die beiden Blaufränkischen von den Lagen Dürrau und Kalkofen besitzen zeitlose Schönheit und fast elektrisierend tanzt der „Say" von der Eisenberger Lage Saybritz am Gaumen dahin. Auch die hochspannende Sorte Furmint ist zum fixen Bestandteil des Portfolios geworden. Das Weingut ist zertifiziert nach Demeter und respekt-BIODYN."

Oder wie René Kollegger den Dürrau beschreibt:
„Ein Prachtkerl eines Blaufränker. Saftige Sauerkirsche mit Pfefferzwetschke. Ausgereiftes fesselndes Tannin, das dem Wein Festigkeit gibt. Geschmeidig am Gaumen mit Vielschichtgkeit, Anklängen von Tabakwürze und Rostigkeit vom Holz, ein Touch Nougat. Die feine elegante Säure rundet diesen fantastischen Blaufränkisch ab."

• Wein des Jahres / Lieblingswein der Redaktion:

19.5 Punkte - Blaufränkisch Ried Dürrau 2018

Seit 1990 baute Franz Ludwig Weninger diesen Wein als lagenreinen Blaufränkisch aus und schon mit dem Jahrgang 2000 erreichte er damit internationales Aufsehen. Siehe hier: Österreichs Rote 2000 sind mitten in der Weltelite

Franz Reinhard Weninger:
„Im Vergleich zu anderen Rieden ist es mir beim Dürrau viel schwerer gefallen, meine eigene Interpretation zu finden, zu groß war das Erbe meines Vaters. Und obwohl der Dürrau 2018 die Kühle des Bodens widerspiegelt, bin ich nun endlich mit ihm warm geworden.“
„Geplant ist auch eine Verkostung der Weine am Weingut. Wir werden 10 Jahrgänge meines Vaters und 10 Jahrgänge von mir gegenüberstellen und so vielleicht noch mehr von der Lage erfahren. Termin folgt."

Hier gehts zum Wein: Dürrau Blaufränkisch 2018

* die Gault&Millau-WeintesterInnen sind: René Antrag, Hermann Botolen, Steve Breitzke, Daniela Dejnega, Gerhard Elze, Darrel Joseph, Stefan Kapeller, René Kollegger, Sindy Kretschmar, Walter Kutscher, Alexander Lupersböck, Manuela Prieth, Luzia Schrampf, Christian Zach

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