Nina, Anita, Martin & Christoph

Written by Franz Weninger on the 21st of September 2021

Unsere Weine werden diesmal von unserem Keller-Ernteteam vorgestellt. Heuer haben wir ein sehr gemischtes Team. Martin und Nina kommen aus der Gastro: Martin arbeitete in Frankfurt im Restaurant Emma Metzler und Nina kam nach mehreren Stationen über Australien und Singapur zurück nach Deutschland und startete hier ihr Wein-Studium in Geisenheim. Anita aus Hamburg kam von der Fotografie zum Wein und hat schon mehrere Ernten in verschiedenen Regionen der Welt hinter sich. Christoph beschreitet eher den klassischen Weg: seine Eltern bewirtschaften Weingärten im Markgräflerland und auch er studiert derzeit in Geisenheim. Insgesamt ein sehr buntes und sehr motiviertes Team. Wie danken schon jetzt für den Einsatz für unseren Jahrgang 2021!

Verkostungsnotizen von Nina Thomsen, Anita Blehm, Martin Hirsch & Christoph Ziegler

„Den Hochäcker scheint ihr zu lieben; drei Tage abfüllen scheint das Praktikanten-Hirn zu versieben.”, schwelgt Christoph in Erinnerungen an unsere ersten Tage im Weingut Weninger. Jedoch sind wir uns alle einig: Egal, wie viele Mucken und Sperenzchen und wie viele graue Haare die Abfüllanlage Franz uns seinem Team bereitet hat, schon ein Schluck vom Hochäcker macht das alles wieder wett! Würze, Pfeffer, etwas Sandelholz, Granatapfel und ein Hauch von wilden Rosen, die man überall im Weingarten finden kann. Nach einem anstrengenden Lesetag den Hochäcker bei Sonnenuntergang im Weinberg sitzend genießen, über den Wein philosophieren oder einfach der Natur lauschen – grandios! Der Hochäcker hat Kraft und Fülle und präsentiert sich trotzdem mit einer Leichitgkeit, die die Handschrift vom Franz perfekt wiederspiegelt.

Man sollte kein Brett vor dem Kopf haben, wenn man den Ponzichter – oder wie wir ihn liebevoll nennen den „Ponzerl” – genießt. Leicht gekühlt, nach dem Presseputzen oder als taktischer Pausenfüller während des Presseputzens eignet sich der Ponzerl ganz hervorragend! Sollte man keine Presse daheim haben, verleitet er einen trotzdem recht schnell in den Feierabend. Durch seine leichtfüßige und spritzige Art ist er der perfekte „Glou Glou” Wein, trotz allem pickt er lange am Gaumen. Er vereint das Beste aus beiden Welten und vertritt den Nachhaltigkeitsgedanken vollkommen! Franz muss nur aufpassen, dass die durstigen Zollbeamten am Grenzübergang genügend Fässer nach Horitschon lassen! Und ... noch was sehr Wichtiges ... Ponzerl before Uhudler!

„Weltartig!” war die erste Reaktion auf den Dürrau aus dem Jahr 2014. Die erste Nase hat uns daran erinnert, wie wir das erste Mal den Keller von Franz betreten haben – Hefe, Holz, Wein, Gärung, Magic ... Wer Dürrau trinkt, trinkt Franz, aber auch Petra. Eine verschlossene Ernsthaftigkeit legt er zuerst an den Tag, bei näherer Betrachtung und nach einer Weile im Glas zeigt er sein wahres Gesicht. Er lädt zu einem Gedankenspaziergang ein. Er ist tiefgründig, ur-komplex, vielschichtig aber auch immer noch verspielt und jugendhaft. Er ist geprägt von der Handschrift von Franz, alles aus dem Bauch heraus zu entscheiden, etwas wild, sprunghaft. Und dann kommt Petra ins Spiel, eine Seriösität und Eleganz, die dem Wein seine Form gibt und seinen Charakter verstärkt. Einfach nur groß!

Anmerkung von Franz: 2014 war ein sehr kühles Jahr. Der Wein zeigte sich anfangs sehr reduktiv und erst nach zwei Jahren Ausbau zugänglich. Nach dem warmen Jahr 2013 und mit dem bevorstehenden 2015er entschieden wir uns damals, 2014 nicht regulär auf den Markt zu bringen. Wir hatten das Gefühl, dass die Zeit noch nicht reif ist. Für uns präsentiert er sich nun in einem sehr schönen Stadium.

Die Flaschenpost ist unser Weinabo. Dieses sorgt für den Genuss der von uns zusammengestellten Weine, inklusive der spannenden Kostnotizen unserer Gastautoren.

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